Energie-, Gas- und Heizölpreise kennen seit langem nur noch eine Richtung - steil nach oben. Wir alle müssen Strom kaufen und Gas oder Öl für Heizung und Warmwasser. Weitere Monopolisierung und stetige Gewinnmaximierung in den Energiekonzernen lassen Energieträger bald unbezahlbar werden. Die Preisrekordstände beim Öl wirken sich auch auf die Gaspreise aus. Der Gaspreis ist seit den 1960er Jahren an den Ölpreis gekoppelt. Dies sorgt dafür, dass sich regelmäßig nach dem Öl auch das Gas verteuert. Als die sogenannte „Ölpreisbindung“ eingeführt wurde, gab es gute Gründe dafür. Damals waren hohe Investitionen für die Errichtung von Förderanlagen und Pipelines nötig. Doch inzwischen wächst die Kritik an der unzeitgemäßen Preiskopplung, die auf langfristigen Verträgen zwischen ausländischen Produzenten und heimischen Energieversorgern basiert. Verbraucherschützer werfen den Energieversorgern vor, unter dem Vorwand der Ölpreisbindung, lediglich höhere Preise durchzusetzen. Während die Erdölreserven in wenigen Jahrzehnten erschöpft seien, werde Gas noch länger verfügbar bleiben. Zudem gebe es durch die gewachsenen Strukturen auf dem Gasmarkt keinen echten Wettbewerb. Die Verbraucher, die am Ende der Lieferkette sitzen, müssten die gesetzten Preise akzeptieren. Die EU-Kommission hat bereits eine Arbeitsgruppe einberufen, die das Verfahren erneuern soll. Ob die Gaspreise durch eine Entkopplung vom Öl wirklich sinken, erscheint dennoch fraglich. So könnten sich die erdgasexportierenden Länder, ähnlich wie die OPEC, zu einem Kartell zusammenzuschließen, das die Preisbildung mit festen Förderquoten kontrolliert. Die Ressourcen und Förderkapazitäten werden immer knapper. Öl wird zur Waffe. Die Nachfrage steigt weltweit, denn auf dem Weg zum vermeintlichen Fortschritt hängen auch Indien und China inzwischen am Öltropf. Peak Oil, die Spitze der Weltölproduktion, ist bald erreicht. Eine Studie im Auftrag der US-Regierung errechnete eine Vervierfachung des heutigen Ölpreises. Spätestens dann wird es in unseren Häusern ungemütlich kalt werden. Atomenergie – oft gepriesene Alternative zu Gas und Öl, könnte uns die Zukunft kosten. Die Grundlagen der Zivilisation werden durch die Klimakatastrophe zerstört, wenn wir uns nicht zur Wehr setzen. Langfristig ist der Umstieg auf erneuerbare Energien der einzige Weg. Wir haben schon viel zu lange gezögert, haben seit Jahrzehnten die Chance vertrödelt, durch einen entschlossenen Umstieg den Übergang in das Zeitalter der erneuerbaren Energien zu schaffen. Nur ein vollständiger Umstieg auf erneuerbare Energien kann Ersatz für Erdöl, Gas, Kohle und Uran schaffen. Und je energischer wir den Umstieg in Angriff nehmen, umso eher können wir uns von den immer teurer werdenden konventionellen Energien trennen. Die einfachste Lösung der Energiefrage steht über uns am Himmel – die Sonne. Richtig ist, auch erneuerbare Energien kosten Geld. Dennoch ist es vernünftig, im großen Stil auf die Sonne zu setzen, denn jährlich trifft etwa das 15.000fache der benötigten Energie in Form von Sonnenenergie auf die Erdoberfläche. Die Sonnenkraft kann nicht verbraucht werden. Die Sonne schickt uns keine Rechnung. Nirgendwo werden derzeit so viele Solarstromanlagen installiert wie in Deutschland. 1,5 Millionen Solaranlagen erzeugen in unserem Land bereits umweltfreundlichen Strom. Diese 1,5 Millionen Haushalte haben sich bereits von dieser Energiepreisspirale abgekoppelt. Die neue Gesetzgebung fördert den Ausbau der erneuerbaren Energien auf unterschiedlichen Wegen; für Photovoltaikanlagen zur eigenen Stromerzeugung über das Einspeisevergütungsgesetz oder über Marktanreizprogramme für Solaranlagen und alternative Heizsysteme wie z.B. Wärmepumpen. Lassen Sie sich beraten. Virginia Pötzsch
|